Wie wirkt Akupunktur ?
Bei der Behandlung mit Akupunktur wird dem Körper ein Reiz gesetzt – normalerweise mit den sehr dünnen Akupunkturnadeln, bei Nadelphobie auch durch Laser, d.h. einen Lichtstrahl – auf den er eine Antwort erzeugen soll. Diese Antwort besteht darin, dass zum Beispiel um die Nadel herum eine Rötung der Haut entsteht, die als Wärme empfunden wird, oder das Gefühl von fließendem Wasser über ein begrenztes Hautareal.
Was feinstofflich durch diesen Reiz im Körper genau geschieht, ist gegenwärtig Gegenstand der Forschung.
Die Vorstellung, dass sich über den gesamten Körper „Energiestraßen“ ziehen ähnlich den Gefäßen (Arterien und Venen), stammt aus China und weiteren Gegenden des fernen Ostens und ist mehrere tausend Jahre alt.
Wenn wir uns denken, dass auf diesen „Straßen“ der „Verkehr“ ruhig und flüssig vonstatten geht, so ist dies der Fall bei einem gesunden Menschen (oder Tier).
Wenn es aber auf den „Straßen“ zu einem Stau kommt - in unserem Beispiel bedeutet dies, es kommt zu einem Energiestau – so kann der „Verkehr“ (hier das Qi, die Lebensenergie) nicht mehr richtig fließen, es kommt zu einer Stagnation, der Mensch (oder das Tier) ist krank.
Die Nadeln kann man sich in unserem Bild vorstellen, wie Verkehrspolizisten, die sich an günstigen Stellen postieren und den „Verkehr“ wieder durch Umverteilen der Fahrzeuge zum Fließen bringen.
Diese besonderen Stellen sind die vielen tausend Akupunkturpunkte, die von dem Anatom Hartmut Heine vor Jahren definiert und nachgewiesen wurden als die Punkte, an denen durch die harten Häute (Fascien), die unsere Muskeln überziehen, kleine Gefäß- Nerven- Bündel stoßen (jeweils eine Arterie, eine Vene und ein Nerv).
Weiterführend gibt es Situationen, bei denen der „Verkehr „ zu dicht ist oder zu wenig „Verkehr fließt durch z.B. eine Überschwemmung der Straße oder einen Erdrutsch. Bei jedem dieser Krankheitsmuster gibt es spezielle Punkte und Stichtechniken, um das jeweilige Problem zu beheben.
Das Ziel der Behandlung ist, ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Yin und Yang, der beiden gegensätzlichen Energien zu erreichen.
Was bedeutet nun Yin und Yang?
Ich möchte Ihnen erneut an einem Bild erklären, wie man sich diese Energiezustände vorstellen kann:
Yang bedeutet: die Sonnenseite eines Berges. Hier ist alles warm oder sogar heiß, die Pflanzen wachsen, die Tiere eilen den warmen Boden, es herrscht Trockenheit. Alles ist aufstrebende und schnell fließende Energie.
Im Gegensatz dazu bedeutet Yin: die Schattenseite des Berges. Hier ist alles kühl und feucht, ruhig, die Tiere bewegen sich langsamer (man stelle sich hierzu wechselwarme Tiere wie zum Beispiel Schildkröten vor).
Man kann diese Bild auf vielerlei Gegebenheiten des täglichen Lebens übertragen: Bewegung ist Yang, Ruhe ist Yin, Fieber ist Yang, Untertemperatur ist Yin und so weiter.
Akupunktur- ein Teilgebiet der TCM
Akupunktur ist ein Teilgebiet der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
Zu dieser Medizin gehört neben der chinesischen Arzneimittellehre auch die chinesische Ernährungslehre, Tuina, Quigong und Tai Chi, um hier nur einige zu nennen.
Das Ziel all dieser Behandlungsmethoden ist, eine ausgeglichene Energiesituation herzustellen und zu erhalten.
Sie kennen sicher das Bild der Monade, die darstellt: gleiche Fläche weiß und schwarz und in der weißen Fläche ein wenig schwarz, in der schwarzen Fläche ein wenig weiß, dies ist der angestrebte Zustand unserer Lebensenergie.